16.07.2025

Bericht über die Jahrestagung des Deutschen Ethikrates

Unsere Ehrenamtliche Anita Girst war Gast bei der Jahrestagung des Deutschen Ethikrates. Unter dem Motto "Gelingende Solidarität" fand dieser am 18. JUni 2025 in Berlin statt.

Im Vorwort zu der Jahrestagung wurden unsere „turbulenten Zeiten“ angesprochen, die durch gesellschaftliche Polarisierung, soziale Ungleichheiten und globale Krisen unseren Zusammenhalt auf die Probe stellen. Technologische Umbrüche und geopolitische Konflikte verschärfen die Herausforderungen an unser Gemeinwesen. Unser Alltag hat sich durch veränderte digitale Kommunikationsformen zunehmend individualisiert. Die Frage bleibt, wieviel Solidarität ist unter diesen Bedingungen möglich ist - und wie kann sie gelingen?

Der Deutsche Ethikrat bringt Experten und Expertinnen aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammen, um Solidarität aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Ein Praxisparcours ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen macht „Solidarität im Alltag“ direkt erlebbar.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates hielt der ehemalige Präsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse, die Eröffnungsrede.

Ich stelle nun auszugsweise die Tagesordnung vor:

I.  WAS BEDEUTET SOLIDARITÄT? 
• Philosophische Perspektive 
• Sozialwissenschaftliche Perspektive 
• Rechtswissenschaftliche Perspektive 

II. WIE SOLIDARISCH SIND WIR?
• Soziologisch - empirische Perspektive
• Verhaltensökonomische Perspektive

Den wissenschaftlichen Ausführungen schloss sich jeweils ein moderiertes Gespräch mit Publikumsanwaltschaft an. Und das Auditorium war munter, was Fragen oder kurze Stellungnahmen 
anbelangte.

Unter dem III. Tagesordnungspunkt wurden verschiedene Foren angeboten
• Solidarität jenseits von wir, hier und heute,
• Leben wir wirklich zusammen?
• Solidarität zwischen Generationen 

Ich hatte mir das Forum „Leben wir wirklich zusammen?“ ausgesucht. Hier spielten die soziale Gliederung unserer Städte, der Verkehr als soziale Frage und Architekturen für eine solidarische Stadt in der Migrationsgesellschaft, eine Rolle.

Ich denke, es kommt rüber, wie inspirierend, komplex und herausfordernd sich der Tag für mich darstellte. Neben hochkarätigen Professoren, Präsidentinnen und Präsidenten, beispielsweise des Deutschen Caritasverbandes, der Deutschen Rentenversicherung Bund und des Bundessozialgerichtes, lockerten künstlerische Einlagen auf und ließen durchatmen. 
                                 
Ich hoffe sehr, Euch bisher nicht gelangweilt zu haben… denn erst JETZT komme ich zu dem Punkt der Jahrestagung, für den ich eingeladen wurde: Unsere ehrenamtliche Hospizarbeit im Rahmen eines PRAXISPARCOURS zu präsentieren. Wir waren zu dritt: eine Trauerbegleiterin aus Berlin, eine Hospizmitarbeiterin aus Nordrhein-Westfalen und ich, ehrenamtliche Mitarbeiterin unseres Ambulanten Hospizdienstes. In der Mittags- und in der Kaffeepause waren wir Ansprechpartnerinnen für alle, die sich über gelebte Solidarität informieren wollten.

Der DHPV hatte für eine optimale Platzierung und Ausstattung unseres Standes gesorgt. Er war einfach ein Hingucker. Jede an uns gerichtete Frage erfuhr eine emphatische und zielführende Antwort. Wir konnten immer aufklären und weiterhelfen. Ich bin mir sicher, dass alle die uns ansprachen zusätzlich spürten, dass bei jeder Information und im Gespräch unser Herz den Ton angab.

Ergänzend erwähne ich, dass es weitere Stände gab zu unterschiedlichen Themen:

Gesundheit - Singende Krankenhäuser e. V.:
Eine Welt - Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e. V.
Migration - Über den Tellerrand e.V.,
Solidarische Landwirtschaft - Genüsslichkeit e.V.

Zu meinem Dank für die Einladung zur Jahrestagung des Deutschen Ethikrates erwiderte Herr Professor Dr. Hardinghaus, dass er den Einsatz besonders angenehm und nachhaltig empfand.

Ich spüre immer noch Begeisterung in mir, wenn ich an den 18. Juni zurückdenke. 

Mit herzlichen Grüßen
Anita Girst