Im St. Jakobus Hospiz spielt die Frage nach unseren gemeinsamen Werten eine zentrale Rolle. Werte sind die Grundlage für unsere Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen, für den Umgang mit Angehörigen – und auch für das Miteinander im Team.
Um diese Haltung sichtbar zu machen und für die Zukunft tragfähig zu gestalten, hat sich Anfang 2025 eine Arbeitsgruppe „Wertekanon und Wertekommission“ gegründet. Sie hat bereits mehrfach getagt und erste Entwürfe für einen gemeinsamen Wertekanon erarbeitet.
Ziel des Wertekanons
Der Wertekanon soll die tragenden Grundsätze der Hospizarbeit im St. Jakobus Hospiz in kurzer, klarer Form zusammenfassen. Er dient als Orientierung und Richtschnur für Mitarbeitende und gleichzeitig als Signal nach außen, wofür wir stehen.
Dabei geht es um Fragen wie:
- Wofür steht das St. Jakobus Hospiz als Einrichtung?
- Was prägt unsere Begleitung am Lebensende?
- Wie gestalten wir unsere Zusammenarbeit im Team?
- Welche Rolle spielt unsere Spiritualität?
Erste Schwerpunkte
In den bisherigen Diskussionen haben sich vier Dimensionen herauskristallisiert, die die Arbeit des Hospizes prägen:
- Sorge um den Körper – Beschwerden lindern, Würde wahren, das Recht auf ein würdiges Sterben ermöglichen.
- Sorge um die Psyche – Achtsamkeit, Empathie, Zuhören und Zeit schenken.
- Sorge um die Spiritualität – einen angstfreien, geschützten Raum schaffen, in dem Sinn, Würde und innere Ruhe Platz finden.
- Sorge um die Umwelt – Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und ganzheitliche Unterstützung nach den Wünschen und Werten der Menschen.
Darüber hinaus geht es um unsere Haltung im Team: respektvoll, vertrauensvoll und engagiert zusammenzuarbeiten, die Individualität jeder und jedes Einzelnen zu achten und zugleich für eine gemeinsame Identität einzustehen.
Nächste Schritte
Der erarbeitete Wertekanon soll die Grundlage für eine Wertekommission bilden. Diese wird künftig dafür Sorge tragen, dass unsere Werte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern die tägliche Arbeit im Hospiz prägen und lebendig bleiben.
Unser Anspruch
Der Prozess ist bewusst offen angelegt: Mitarbeitende bringen ihre Gedanken ein, Ideen werden diskutiert und verdichtet. So wächst ein gemeinsames Fundament, das unsere Haltung und unser Handeln trägt – für das Leben bis zuletzt.