10.06.2024

30 Jahre St. Jakobus Hospiz

Das St. Jakobus Hospiz feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen und blickt auf drei Jahrzehnte voller Hingabe, Mitgefühl und Begleitung der Menschen am Lebensende zurück. Seit seiner Gründung im Jahr 1994 hat sich das Hospiz zu einem unverzichtbaren Teil der Gemeinschaft entwickelt und bietet unzähligen Menschen in ihrer letzten Lebensphase Trost und Unterstützung.

Die Idee zur Gründung des St. Jakobus Hospizes entstand aus dem Bedürfnis heraus, eine Einrichtung zu schaffen, die schwerkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase ein würdevolles und schmerzfreies Leben ermöglicht. Initiatoren waren vier Gesellschafter, die erkannt hatten, dass es an spezialisierten ambulanten Einrichtungen für Palliativpflege mangelte. Mit viel Engagement, Herzblut und einer Menge Pionierarbeit in der Palliativversorgung startete das St. Jakobus Hospiz mit drei Mitarbeiter*innen seine Arbeit.

Von Anfang an stand der Mensch im Mittelpunkt aller Bemühungen des St. Jakobus Hospizes. Das Team, bestehend aus Ärzt*innen, Pflegekräften, Sozialarbeiter*innen und ehrenamtlichen Helfer*innen, arbeitet bis heute Hand in Hand, um den versorgten Menschen eine bestmögliche Lebensqualität zu bieten. Das Hospiz legt großen Wert darauf, eine Atmosphäre der Geborgenheit und des Respekts zu schaffen, in der sich die Patient*innen und ihre Angehörig*innen in der eigenen Häuslichkeit gut aufgehoben fühlen.

Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit im St. Jakobus Hospiz ist die Palliativpflege. Diese spezielle Form der Pflege zielt darauf ab, die Symptome und Schmerzen, die mit schweren Krankheiten einhergehen, zu lindern und den Patient*innen ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen. Dabei geht es nicht nur um die körperliche, sondern auch um die seelische und soziale Unterstützung.

Das Hospizteam arbeitet eng mit den behandelnden Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften zusammen, um eine umfassende und individuell abgestimmte Versorgung sicherzustellen. Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen sind fester Bestandteil des Hospizalltags, um die Qualität der Pflege kontinuierlich zu verbessern und den neuesten medizinischen Erkenntnissen anzupassen.

Ein besonderer Pfeiler des St. Jakobus Hospizes ist das ehrenamtliche Engagement. Viele Bürger*innen aus der Region engagieren sich freiwillig, um den Patient*innen und ihren Familien beizustehen. Ob durch Gespräche, gemeinsame Spaziergänge oder kleine Handreichungen – die Ehrenamtlichen tragen wesentlich dazu bei, das Hospizleben menschlicher und wärmer zu gestalten.

Diese freiwillige Unterstützung ist nicht nur eine wertvolle Entlastung für das hauptamtliche Personal, sondern auch ein Zeichen für die starke Verankerung des Hospizes in der Gemeinschaft. Das Engagement der Ehrenamtlichen zeigt, dass Mitmenschlichkeit und Solidarität in unserer Gesellschaft nach wie vor einen hohen Stellenwert haben.
Heute sind mehr als 300 Menschen, ob haupt- oder ehrenamtlich, im Einsatz, um das gemeinsame Ziel und auch Visionen für die Zukunft zu gestalten und umzusetzen. Diese und zahlreiche weitere Gäste wurden vergangenen Donnerstag Zeuge eines geradezu visionären Vortrags von Prof. Dr. Giovanni Maio, Leiter des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Freiburg. In seiner Fachansprache zum Thema „Hospize als zukunftsweisende Antwort auf die Verletzlichkeit des Menschen“ gab er einen faszinierenden Einblick in Fragen, wie und warum der Mensch zum Helfen geboren ist, und wie sich Hospize, ob ambulant oder stationär, als gesellschaftlich unabdingbares Gut für die Zukunft etablieren können. Sein Vortrag wurde mit Standing Ovation vom Publikum gewürdigt. Im Anschluss folgte eine spannende Podiumsdiskussion mit zahlreichen Gästen aus den Bereichen Politik, Gesundheit und Seelsorge, die einen vollumfänglichen Einblick in die Wichtigkeit solcher Einrichtungen wie dem St. Jakobus Hospiz gaben. Moderiert wurde die Veranstaltung von Moderatorin und Journalistin Susanne Conrad.

Doch wie sieht sie aus, die Zukunft? Nach 30 Jahren erfolgreicher Arbeit blickt das St. Jakobus Hospiz mit Zuversicht in die Zukunft. Die stetige Weiterentwicklung der Palliativpflege, die Intensivierung der Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und die Förderung des ehrenamtlichen Engagements stehen weiterhin im Fokus. Darüber hinaus plant das Hospiz, sein Angebot weiter auszubauen und noch mehr Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu unterstützen.

Ein besonderes Anliegen ist es, die Themen Sterben, Tod und Trauer stärker in das Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken und Vorurteile abzubauen. Durch Informationsveranstaltungen, Schulprojekte und Öffentlichkeitsarbeit möchte das Hospiz dazu beitragen, dass diese Themen offener und sensibler behandelt werden.
Das 30-jährige Jubiläum des St. Jakobus Hospizes ist ein Anlass, um innezuhalten und die beeindruckende Arbeit dieser Einrichtung zu würdigen. Das Hospiz ist ein Ort der Hoffnung und des Trostes, der Menschen in ihrer schwersten Zeit beisteht und ihnen ein würdevolles Leben bis zum Schluss ermöglicht. Mit seinem Engagement und seiner Menschlichkeit setzt das St. Jakobus Hospiz ein wichtiges Zeichen für die Gesellschaft und bleibt ein unverzichtbarer Leuchtturm der Versorgung am Lebensende und Mitmenschlichkeit.