Karin Friedrich ist Psychologin und Psychoonkologin auf der Palliativstation des Caritas Klinikum Saarbrücken und gab in ihrem Vortrag hilfreiche Tipps im Umgang mit Patienten, die schwieriger Vertrauen zu Mitarbeiter*innen aufbauen können.
Ein wesentlicher Baustein in der Palliativversorgung ist Vertrauen. Es gibt allerdings Menschen, die aufgrund von schlechten Erfahrungen, schlechter Vertrauen fassen können in den Gegenüber als andere. Diese Schwierigkeiten werden für die Mitarbeiter*innen in der Palliativ- und Hospizarbeit zu echten Herausforderungen.
Die Mitarbeiter*innen sollten die Fähigkeit besitzen die Bedürfnisse und Motive der Menschen wahrzunehmen. Eine hohe emotionale Unsicherheit kann vertraute Bindungsmuster bei den Patient*innen aufleben lassen. Dadurch wirken sie erst einmal „schwierig“, was aber einfach aufgrund von Erfahrungen in Beziehungen zu unsicheren Bindungsmustern geführt hat.
In der Arbeit mit „schwierigen“ Menschen ist es also wichtig sich auf die Menschen einzulassen, sich jedoch trotzdem abzugrenzen. Ein Gleichgewicht der eigenen Emotionen ist hierbei sehr wichtig. Die Patienten müssen das Gefühl haben, dass das Leben weiterhin kontrollierbar ist, jedoch braucht es auch Vertrauen in nicht kontrollierbaren Situationen. Die Hoffnung am Ende des Lebens besteht darin, dass sich die Patient*innen fallen lassen können. Anschließend an den Vortrag wurde das Angebot eines Erfahrungsaustausches von den Teilnehmer*innen zahlreich genutzt.
Das nächste Hospizgespräch findet unter den bis dahin geltenden Corona-Bestimmungen am Montag, 27.06.2022 um 19:00 Uhr im Haus der Ärzte statt. Weitere Informationen zum Thema und dem*der Referent*in erfahren Sie demnächst.
