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Nachlese Saarbrücker Hospizgespräch August 2016

Palliative Versorgung am Lebensende – für Wen, Wann und Wie?

Dr. Werner Reichert, Internist und erfahrener Palliativmediziner beim St. Jakobus Hospiz und Heike Kaden, Teamleiterin SAPV beim St. Jakobus Hospiz sprachen vor über 50 interessierten Gästen beim Saarbrücker Hospizgespräch über Unterstützungs- und Versorgungsmöglichkeiten in palliativen Situationen.

Nicht jeder Mensch der stirbt, braucht eine palliative Versorgung, aber Untersuchungen zur Folge bedürfen ca. 75 % aller Sterbenden einer allgemeinen palliativen Versorgung und 12 % einer Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV). Das neue Hospiz- und Palliativgesetz sichert den gesetzlich Versicherten mit einer lebensbegrenzenden voranschreitenden Erkrankung den Anspruch auf eine palliative Versorgung zu.
Die Realität zeigt jedoch, dass während im Saarland eine flächendeckende SAPV angeboten werden kann, im Bundesgebiet nur wenige die notwendige Versorgung erhalten. Mit dem Wort Palliativ werden immer noch in erster Linie Menschen mit bösartigen Tumorerkrankungen assoziiert.
Doch auch Erkrankungen wie Herz- oder Niereninsuffizienz, COPD oder fortgeschrittene Demenz, bei denen alle therapeutischen Maßnahmen ausgeschöpft sind, gehören ebenfalls dazu. Heike Kaden schildert, wie die Arbeit der SAPV Teams in der Praxis aussieht.
Die multiprofessionellen Teams bestehen aus Ärzten, fachspezifischen Pflegekräften, Seelsorgern und Sozialarbeitern, die auch mit den Hausärzten zusammenarbeiten. Das Team bietet einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst an, der ermöglicht, die Patienten und Angehörigen rund um die Uhr durch Krisensituation zu bringen. Grundlage einer guten Versorgung ist neben der fachlichen Kompetenz eine intensive, offene empathische Kommunikation mit allen Beteiligten.
Sie ist ein wesentliches und oft auch das effektivste Instrument zur Leidensminderung der betroffenen Menschen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eher Hoffnung entsteht, wenn den Patienten vermittelt wird, dass das Leben trotz aller Einschränkungen lebenswert sein kann. Mit diesen Worten schlossen die Referenten ihren interessanten Vortrag und stellten sich den vielen Fragen der Anwesenden.

Nähere Informationen zum St. Jakobus Hospiz unter www.stjakobushospiz.de und zum Förderverein St. Jakobus Hospiz unter www.foerderverein-stjakobushospiz.de oder unter 0681/ 9 27 00 - 0

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