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Nachlese Hospizgespräch April

Heilung liegt im Körper selbst – Hypnotherapie bei Schmerz- und Palliativpatienten

Dipl. Psychologe Charles Kimelman sprach beim Saarbrücker Hospizgespräch über den Einsatz der Hypnose bei Schmerz- und Palliativpatienten.
Das spannende Thema fand große Resonanz bei den zahlreichen Besuchern. In seiner mehr als 30-jährigen Tätigkeit in der Schmerztherapie war „Angst“ das am häufigsten genannte Gefühl seiner Patienten in Bezug auf das Schmerzerlebnis.
Allein schon der Gedanke an „Schmerz“ beeinträchtigt die Stärke der Schmerzempfindung, wobei die Intensität des Schmerzes zusätzlich durch das Schmerzverhalten beeinflusst wird.
Die Informationsverarbeitungen (Kognitionen) können eine Schmerzchronofizierung hervorrufen, was zur Isolation des Patienten führen kann, da die Schmerzen zum Hauptthema des Lebens geworden sind.
Jeder Mensch wird damit geboren, Trancezustände zu haben, d.h. das Potential der Heilung liegt in uns selbst. Gezielte hypnotische Sprachwendungen wirken präzise auf die Aktivität bestimmter Strukturen der Schmerzmatrix im Gehirn ein.
Hier soll die Hypnose helfen zu deblockieren und die positive Sicht auf den Körper zu aktivieren.
Weil das Gehirn bildhafte Sprache liebt, erhöht der Einsatz von virtuellen Welten in der hypnotischen Behandlung von Schmerzpatienten wie beispielsweise Brandopfern die Schmerztoleranz.
Auch bei pre-operativen Vorbereitungen oder in der Notfallmedizin kommt die Hypnose bereits erfolgreich zum Einsatz. Eine Hypnotherapie sollte allerdings nur von ausgebildeten Fachkräften durchgeführt werden.
Bei der Hypnose handelt es sich um eine wissenschaftlich anerkannte Heilmethode, sie gehört aber bisher noch nicht zu den Kassenleistungen.
Deshalb ist es wichtig, sich auf der Suche nach einem geeigneten Therapeuten, an der Liste der zugelassenen Psychotherapeuten, die von der deutschen Gesellschaft für Hypnose geführt wird, zu orientieren.
Der kurzweilige Vortrag endete im regen Austausch der Besucher mit dem Referenten.

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